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— Raum 1.05Drehmaschine/Drehbrett nach Horn

Bei dieser Methode musste sich der psychisch Kranke auf die Drehmaschine legen. Anschließend bewegte sich die Maschine sehr schnell um ihre eigene Achse. Durch die hohe Geschwindigkeit bekam der Patient Atemnot und Angstzustände. Des Weiteren erröteten die Augen sehr stark.

Mit Hilfe der Drehmaschine/des Drehens sollten Folgsamkeit, sowie Bändigung der Wut des Erkrankten erzielt werden.

— Raum 1.04Das Ziehen und Fahren des Wagens für "Irre"

Der Wagen, in dem vier Patienten sitzen konnten, wurden von 25 bis 30 anderen Patienten gezogen. Dauer, Geschwindigkeit und Richtung waren vorgegeben. Dieser Vorgang sollte der körperlichen Ertüchtigung bis zur Erschöpfung dienen.

— Raum 1.01Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth

Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth studierte 7 Jahre lang in Stuttgart Medizin und unterrichtete später Anatomie und Chirurgie in Tübingen. Mit Autenrieths Hilfe wurde in der Burse das erste Klinikum in Tübingen gegründet.

Seine Behandlungsmethoden, besonders im psychiatrischen Bereich, galten für seine Zeit als äußerst fortschrittlich. Fortschrittlich auch aus medizin-historischer Sicht ist es, dass Autenrieth die erste belegte Heimpflege ins Leben rief, indem er den Tischler Ernst Zimmer darum bat, Hölderlin bei sich zu Hause zu pflegen.

— Raum 1.02Die Authenrieth'sche Maske

Die Authenrieth'sche Maske war aus Schuhsohlenleder hergestellt. Sie hatte einen stabilen Boden, der das Kinn stützen sollte. Der Mundbereich hingegen wurde von einem weichen ledernen Wulst bedeckt. Einzig die Nase und die Augen wurden nicht verdeckt. Lederne Bügel, die den Boden der Mundhöhle umrahmten, verhinderten ein zu weites Öffnen des Mundes.

Die Maske wurde vom Patienten bis zu einer Stunde am Tag getragen. Laut Autenrieth würde der anfängliche Widerstand gegen das Tragen der Maske in ein freiwilliges Unterlassen von Wutausbrüchen und Geschrei übergehen.

— Raum 1.03Die Authenrieth'schen Palisadenzimmer

Hier wurden die psychisch Kranken untergebracht. Die Türen waren eisenbeschlagen. Dies sollte das Eintreten der Tür verhindern. Die Palisaden wurden vor den Fenstern und Öfen angebracht. Sowohl die Palisaden als auch die eiserne Tür waren mit weißer Ölfarbe gestrichen, um dunkle depressive Stimmung zu vermeiden.

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Behandlungsmethoden

Klicken Sie einfach auf einen der Hotspots +, um weiteres über die alte Psychiatrie zu erfahren. Bitte beachten Sie, dass heute keine Dokumente überliefert sind, die belegen, welche der folgenden Behandlungsmethoden speziell bei Hölderlin angewendet wurden. Die vorgestellten Methoden zeigen den Entwicklungsstand der Behandlung psychisch erkrankter Menschen im Klinikum Tübingen unter Professor Johann Heinrich Autenrieths Leitung zu Hölderlins Zeit.
Die Methoden waren grausam. Aus heutiger Sicht sind die Behandlungsmethoden grausam, jedoch war man damals überzeugt, dass sie den Kranken vor Selbstverletzung schützen und zur Gesundung seines Geistes beitragen würden.

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Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth

Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth studierte 7 Jahre lang in Stuttgart Medizin und unterrichtete später Anatomie und Chirurgie in Tübingen. Mit Autenrieths Hilfe wurde in der Burse das erste Klinikum in Tübingen gegründet.

Seine Behandlungsmethoden, besonders im psychiatrischen Bereich, galten für seine Zeit als äußerst fortschrittlich. Fortschrittlich auch aus medizin-historischer Sicht ist es, dass Autenrieth die erste belegte Heimpflege ins Leben rief, indem er den Tischler Ernst Zimmer darum bat, Hölderlin bei sich zu Hause zu pflegen.

Die Authenrieth'sche Maske

Hier wurden die psychisch Kranken untergebracht. Die Türen waren eisenbeschlagen. Dies sollte das Eintreten der Tür verhindern. Die Palisaden wurden vor den Fenstern und Öfen angebracht. Sowohl die Palisaden als auch die eiserne Tür waren mit weißer Ölfarbe gestrichen, um dunkle depressive Stimmung zu vermeiden.

Die Authenrieth'schen Palisadenzimmer

Hier wurden die psychisch Kranken untergebracht. Die Türen waren eisenbeschlagen. Dies sollte das Eintreten der Tür verhindern. Die Palisaden wurden vor den Fenstern und Öfen angebracht. Sowohl die Palisaden als auch die eiserne Tür waren mit weißer Ölfarbe gestrichen, um dunkle depressive Stimmung zu vermeiden.

Das Ziehen und Fahren des Wagens für "Irre"

Der Wagen, in dem vier Patienten sitzen konnten, wurden von 25 bis 30 anderen Patienten gezogen. Dauer, Geschwindigkeit und Richtung waren vorgegeben. Dieser Vorgang sollte der körperlichen Ertüchtigung bis zur Erschöpfung dienen.

Drehmaschine/Drehbrett nach Horn

Bei dieser Methode musste sich der psychisch Kranke auf die Drehmaschine legen. Anschließend bewegte sich die Maschine sehr schnell um ihre eigene Achse. Durch die hohe Geschwindigkeit bekam der Patient Atemnot und Angstzustände. Des Weiteren erröteten die Augen sehr stark.

Mit Hilfe der Drehmaschine/des Drehens sollten Folgsamkeit, sowie Bändigung der Wut des Erkrankten erzielt werden.